Herr Schönberg, der Papa von Marlene, besuchte uns jetzt schon das dritte Mal in der Elternwoche im November. Wieder hatte er sich etwas Spannendes für uns ausgedacht. Er brachte Detlef und Torsten, die beide in Reichenwalde leben und arbeiten, zu uns mit in die Schule und verwandelte unseren Speiseraum in eine Holzwerkstatt. Auf den Tischen stapelten sich Holzabfälle jeder Art, die von den Erst- und Zweitklässlern zunächst einmal gründlich bearbeitet werden mussten. Schleifen sieht so einfach aus, aber es dauert ja ewig bis alle Kanten schön glatt sind und die Oberfläche ganz geschmeidig ist. Detlef und Torsten halfen auf Zuruf, erkannten selbst, was ungeduldige Kinder an Hilfe brauchten und gaben dabei wichtige Lebensweisheiten und praktische Tipps zur Holzbearbeitung weiter. Berührungsängste? Nein! Das war Inklusion live. Aus den kleinen Holzrohlingen wurden dann im Architekturbüro interessante Häuser und Gebäudekomplexe. Hundertwasser hätte sich gefreut über so viel krummen und schiefen Einfallsreichtum. Am Ende wurde alles noch mit Knöpfen, Schnallen und Holzresten verziert und fertig war unser Gesamtkunstwerk. Vergessen Sie alles, was Sie an Bedenken haben, die das gemeinsame Tun von Menschen mit und ohne Behinderung betreffen. Es gelingt. Man muss nur Mut dazu haben.