Schuljahr 2009/10



Wehmütig Abschied genommen

von Madleen Seitenbecher

Storkow Zehn Schüler und zwei Lehrerinnen der Europaschule Storkow besuchten im Rahmen einer neuen Schulpartnerschaft für eine Woche zehn tschechische Schüler im wunderschön gelegenen Josefuv Dul im Isergebirge.Nach langer Fahrt kamen wir endlich am verschneiten Zielort inmitten der Berge an. Gleich am ersten Tag konnten wir uns unsere Skiausrüstung für die Woche ausleihen, und wir staunten alle nicht schlecht: Mit diesen schmalen Langlaufskiern sollten wir Flachland-Storkower über die Piste rutschen? Zum Jammern und Wundern blieb keine Zeit, denn Skilaufen lernen war angesagt.

Zuvor besichtigten wir die Partnerschule unserer tschechischen Gastgeber. Erstaunt stellten wir fest, wie neu, gut ausgestattet und sauber es in dieser Dorfschule war. Eigentlich kein Wunder, denn die Schüler liefen in Hausschuhen durch die Schule. Jeder Schüler hatte seinen eigenen Arbeitstisch, und die Schülerzahl pro Klasse hat zehn nicht überschritten. Also eine richtig gemütliche kleine Schule mit viel Hightech. So hatte jeder Lehrer einen eigenen Computer. Für uns war das ein kleines Schulparadies! Wir durften am Unterricht teilnehmen, in dem wir interaktiv tätig wurden, und trotz anfänglicher Skepsis machten nach kurzer Zeit alle mit.

Endlich kam die Zeit, um von unseren Begegnungsschülern Skifahren zu lernen. Da gab es viel zu lachen, denn viele lagen mehr im Schnee, als dass sie fuhren. Es gab aber niemand auf. Am Abend wechselten wir über zu Schlitten, und auf einem Berg unter Laternenlicht rodelten wir wie die Weltmeister. Erst am letzten Tag wiesen uns die Tschechen darauf hin, dass das Schlittenfahren dort verboten sei. Wir hatten jedenfalls viel Spaß. Weitere Höhepunkte der Woche waren der Besuch im Glasmuseum in Jablonec und das fachgerechte Erkunden einer Talsperre mit Wanderung dorthin, wo es zwei Kilometer nur aufwärts ging.

Das Beste war dann der Besuch in den Gastfamilien. Mit vielen Ängsten, aber einem Gastgeschenk gingen wir für ein paar Stunden in die Familien. Alle Schüler kamen begeistert wieder. Die Verständigung funktionierte zwar nur mit Händen und Füßen und sogar mit Computern, aber jeder wurde köstlich bewirtet, und man fand gemeinsame Interessen.

Nach fünf Tagen Schulpartnerschaft resümierten wir, dass beide Seiten sie weiterführen wollen. Wir trafen nette Menschen, die wir auch an unserer Europaschule begrüßen möchten. Somit waren wir trotz des wehmütigen Abschieds guter Laune, denn wir wussten, dass wir uns bald wieder sehen würden.