Schuljahr 2008/09


Landtagsabgeordnete zu Gast an der Europaschule
von Anna Biedler, Klasse 13b

Am Montag, dem 09.03.2009 war Frau Gerlinde Stobrawa, Landtagsabgeordnete der PDS, zu Gast im Wirtschaftsunterricht der 13. Klasse.
Sie informierte die Schüler über das Konjunkturpaket Deutschlands und berichtete zusätzlich über die Maßnahmen der EU zur Stärkung der europäischen Wirtschaft.
Frau Stobrawa begann ihre Informationsveranstaltung mit folgendem Zitat von Karl Marx: "Das Vermögen der gesamten Gesellschaft, welche die Regierung vertritt, hat die Verluste der privaten Kapitalisten zu vergüten. Diese Art, wo die Gegenseitigkeit völlig einseitig ist, erscheint ziemlich anziehend."Man erkennt an den derzeitigen Problemen des weltweiten Wirtschafts- und Finanzwesens, dass dieses Zitat selbst nach rund 150 Jahren immer noch seine Gültigkeit besitzt, was auch die Schüler durch ihre Aussagen bestätigten.
Sie brachte uns anschließend die "Lissabon-Strategie" näher, welche die Maßnahmen der EU bezeichnet, wie z.B. Ankurbelung der Nachfrage, Sicherung von Arbeitsplätzen und nannte uns konkrete Summen, welche Deutschland in seinem Konjunkturpaket zur Verfügung stellt. Im Laufe des Gespräches stellte sie ihren Standpunkt diesbezüglich dar: sie ist der Auffassung, dass die Strategie zu engstirnig geplant ist und Bereiche wie Umweltschutz und Sozialwesen vernachlässigt werden. Es werden nur Aspekte der Gegenwart betrachtet und es wird nicht an die Zukunft gedacht. Auch über andere Schritte in der EU-Politik teilte sie uns ihren Standpunkt mit, jedoch war dieser immer der gleiche: bei allen Maßnahmen wird nur die wirtschaftliche Lage berücksichtigt, das Sozialwesen wird meist nicht beachtet.
Leider konnte Frau Stobrawa uns kaum zusätzliche Informationen über die Schritte der Konjunkturstärkung aufzeigen, die wir uns von dem Gespräch mit ihr erhofft hatten und widersprach sich in manchen Fällen sogar selbst. Sie war der Meinung, dass Opel durch staatliche Mittel gerettet werden sollte, wenn es zusätzliche Regelungen gibt, die verhindern, dass diese Geldmittel in die USA fließen. Kurz vor dieser Äußerung erklärte sie uns jedoch, dass es für Unternehmen genügend legale Wege gibt, um solche Regelungen zu umgehen. Wie sollen die zusätzlichen Regelungen für Opel nun also ausreichenden Schutz davor bieten, dass die Geldmittel in die USA fließen, wenn Regelungen doch so leicht zu umgehen sind?
Frau Stobrawa konnte unsere Kenntnisse über die Maßnahmen zur Konjunkturankurbelung also auffrischen, die zusätzlichen Informationen, die wir uns von einer Politikerin, die sich mit Europapolitik befasst, erhofft hatten, blieben leider aus.