Schuljahr 2007/08



"Im Grase liege ich"
Kunstprojekt der Europaschule im Friedensdorf

Unter diesem Titel erwartete die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a der Europaschule ein eher ungewöhnliches Projekt. Neugierig aber auch etwas abwartend ließen sie sich im Friedensdorf erzählen, was genau auf sie zukäme. Schnell war klar: Das Ungewöhnliche würde die Verbindung von Malerei, Gesang und Instrumentalbegleitung sein.
Die Idee, einen Projekttag mit diesem Inhalt durchzuführen, wurde durch die Sopranistin Andrea Chudak an die Musiklehrerin der 6a herangetragen. Im Gegensatz zum Herbst, wo das Fach Musik im Mittelpunkt stand und Ausschnitte aus Opern dargeboten wurden, diesmal nun die Verbindung zwischen den Fächern Kunst und Musik.
Begrüßt wurden die Schülerinnen und Schüler von Andrea Chudak, die den gesanglichen Part dieses Tages hatte. Ihre Lieddarbietungen wurden von Lidiya Naumova auf der Gitarre begleitet. Zunächst jedoch erläuterte die Malerin Doris Kollmann den Kindern den Titel "Im Grase liege ich".
"Gras", so sagte sie, "ist für mich ein Zeichen von Vergänglichkeit." Auf den Bildern ihrer Ausstellung, die die Kinder intensiv betrachteten und auch interessierte Fragen zu ihr stellten, findet sich das Gras immer wieder. Erstaunt bemerkten die Kinder, welche unterschiedlichen Farben es haben kann.
Bevor es daran ging sich selbst auszuprobieren, stimmte Andrea Chudak die Kinder musikalisch ein. Zu hören waren vor allem Lieder von Franz Schubert zum Thema Frühling. Die Herausforderung an die Aufmerksamkeit der Kinder angesichts des anspruchsvollen Liedgutes bewältigten sie nicht zuletzt deshalb, weil die Künstlerin es verstand, diese auch zu aktivieren. So sollten sie beispielsweise herausfinden wie oft das Wort "grün" in einem der Lieder vorkommt. Auch die Zusatzinformationen zu Komponisten, Dichtern und Liedgattungen verpackte Andrea Chudak abwechslungsreich. Überrascht waren die Schülerinnen und Schüler vom "Gitarrensolo". Entlockte Lidiya Naumova ihrem Instrument doch Töne, die man nicht im Entferntesten einer Gitarre zuordnen würde. Fast wie ein Versteckspiel wirkte es, als Sängerin und Gitarristin vorführten, wie genau sie aufeinander achten müssen, damit Gesang und Instrumentalbegleitung immer zusammen passen.
Nach einer Frühstückspause begann der Kunstteil im Freien. Doris Kollmann machte den Kindern Mut, sich beim Malen von ihren Gefühlen leiten und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Für uns Erwachsene war es toll zu sehen, wie sich alle Kinder eifrig an die Arbeit machten. Mit der "Spachteltechnik" (zunächst zielloses Auftragen von zwei Farben mit Hilfe von Telefonkarten, Teigschabern u .ä.) entstanden erst einmal farbige Bilduntergründe. Nach und nach entdeckten die Kinder, manchmal auch mit Hilfe, dass in dem scheinbaren Durcheinander Strukturen, Formen und Figuren sichtbar waren. So fanden sie plötzlich einen Delphin, ein kleines Boot oder auch Blumen auf ihren Bildern, obwohl sie das nicht absichtlich gemalt hatten. Mit kleinen Tricks und Tipps von Doris Kollmann und der Kunstlehrerin Manuela Gacon arbeiteten die Kinder nun Details heraus. Jeder war am Ende stolz auf das Geschaffene, das allen Eltern der Klasse in einer Miniausstellung zum Abschluss des Schuljahres gezeigt werden soll.
Es war für alle ein sehr erlebnisreicher Tag. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals sehr herzlich bei den drei Künstlerinnen.