Schuljahr 2007/08




Auf den Spuren der Storkower Ritter
Klasse 2a der Europaschule zu Gast auf der Burg

Klassenlehrerin Jutta Grund und die SchülerInnen der Klasse 2a

Diesmal erwartete die Klasse 2a in der Stadtbibliothek ein besonderer Gast. Andreas Heising wollte über die Geschichte der Burg Storkow berichten. Wir waren alle sehr gespannt und konnten es kaum erwarten. Auch Oma Koslowski mit dem Kindergartenenkelkind war mit dabei. Mucksmäuschenstill lauschten wir den spannenden Erzählungen des Burgforschers über die erste Ritterburg aus Holz in Storkow, in der der Ritter von Strele wohnte. Welch' grausige Geschichten es im Mittelalter alles gab, erfuhren wir, und bei uns jagte eine Gänsehaut die andere. Zum Glück leben wir jetzt und nicht damals. Im Mittelalter wurden z. B. die Hände abgehackt, wenn man gestohlen hatte, danach kam man ins Burgverlies und musste jämmerlich verhungern. Die Ritter waren auch raue Gesellen und liebten das Wasser nicht gerade. Sie putzten sich nicht die Zähne, wuschen sich weder Körper noch Haare und sahen zum Fürchten aus. Mussten sie das Burgtor herunterlassen, waren sie schlecht gelaunt und grimmig, so dass man sich kaum auf die Burg traute. Hatten Feinde die Burg, die umgeben war von Burggräben und Sumpf, belagert, hielten das der Burgherr, seine Ritter und Bediensteten locker aus, denn in den Ställen gab es Kühe, Schweine, Schafe, Enten und Hühner, die am Tage über den Burghof stolzierten. Ein Brunnen mitten im Hof lieferte das Trinkwasser. Fünf Generationen der Ritters von Strele lebten auf der Burg Storkow. Der letzte von Strele blieb kinderlos und fand in Beeskow im Dom seine letzte Ruhe. Die Ritter von Biberfeld zogen dann in die Burg ein. So eine Ritterburg, sagt Andreas Heising, bestand aus dem Herrenhaus, Wachtürmen, einer hohen Mauer, Stallgebäuden, einem Burghof und einem Einhang mit Zugbrücke. So war es auch in Storkow.
Das war alles furchtbar spannend und wir hatten tausend Fragen, die uns Andreas Heising locker, lustig und sehr interessant beantwortete. Der Höhepunkt war die Burgbesichtigung. Wir staunten nicht schlecht über die Reste der Burgmauer, die jetzt durch ein riesiges Fundament vor dem Absacken im 12 Meter tiefen Sumpf, der aussieht und sich anfühlt wie Senf, geschützt ist. Aber als wir zum Kerker der Burg gingen, suchten die Mädchen doch die Hände von Andreas Heising und Roswitha Ackermann von der Stadtbibliothek. Es war ziemlich unheimlich, als wir ins Verlies schauten und noch eine spannende Geschichte über Räuber erfuhren, von denen einer ins Verlies auf der Storkower Burg gesteckt wurde. Wir waren alle ganz begeistert von den vielen Geschichten über die Burg Storkow, und zum Schluss lud uns Andreas Heising als Höhepunkt im nächsten Jahr zu einem Gang durch die Kellergewölbe des Schlosses ein. Wir durften leider nicht gleich hinein, weil die Bauarbeiter noch fleißig bei der Arbeit sind, aber auf diesen tollen Besuch freuen wir uns schon sehr. Wir danken Andreas Heising ganz herzlich für den interessanten Bericht und sehen dem nächsten Erkundungsgang mit großer Spannung entgegen.