Schuljahr 2006/07


"Professioneller kann keine Galerie der Welt sein"
Dritte große Kunstausstellung aller Storkower Schulen in der Europaschule

Die breite Palette des künstlerischen Schaffens von Grund-, Sekundar- und Oberstufenschülern füllt momentan die Gänge des Erweiterungsbaus der Europaschule. Feierliche Eröffnung im Beisein vieler Eltern. Neben der Auszeichnung der Besten durch eine Jury kann auch das Publikum einen Favoriten auswählen. Zu besichtigen sind die Werke noch bis zum Donnerstag, dem 23. November.


Im roten Gebäude der Europaschule befinden sich die meisten Fachräume: Computerkabinett, Musik, Physik und Chemie sind hier zuhause. Momentan wird das ganze Haus jedoch von der Kunst beherrscht. Die Gänge und auch das Lehrerzimmer sind voll mit Produkten aus den Kunststunden der Storkower Schulen. Grafiken in Kratztechnik, Kaltnadelradierungen und Linolschnitte, Malerei in Acryl, Deckfarben, Ölfarben, Farbkreiden und Pastell, Drucke und Monotypien - die Bandbreite des kreativen Schaffens erschlägt den ungeübten Beobachter fast ein wenig. Der Kunstunterricht werde oft als Nebenfach abgewertet, sagte die Schülerin Angela Koch in ihrer Eröffnungsrede. Dabei sei das, was dort geleistet wird, sehr anspruchsvoll und oft sehr schwer. "Der Kunstunterricht ist voller Emotionen, Angst, Hoffnung und Begeisterung wechseln sich ständig ab". Die Bilder seien farbenfroh, spontan, aber auch mit sehr viel Wissen und Können bis zum Ende durchgestaltet. "Professioneller kann keine Galerie der Welt sein" lässt Angela Koch ihrer Begeisterung freien Lauf. Die Schüler seien die Hauptakteure einer solchen Ausstellung, sie hätten die Werke schließlich geschaffen, sagt Schulleiter Ingolf Knobloch. Ihm haben die Bilder von Spinnen und von Elefantenherden am besten gefallen. Aber auch die betreuenden Lehrkräfte sollte man nicht vergessen. "Natürlich muss Talent im künstlerischen Bereich, wie anderswo auch, geschickt gefördert werden, und manchmal muss es auch erstmal geweckt werden. Hier gebührt ein besonderer Dank all denjenigen, die Kunst unterrichten." Und Iris Günzerodt von der Europaschule ergänzt, dass auch der inzwischen pensionierte Kunstlehrer Peter Funke wieder tolle Unterstützung geleistet hätte. Das Lehrerzimmer haben die Grundschüler besetzt, oder zumindest ihre Werke. Da wo sonst Kaffee gekocht wird, hängt jetzt eine Giraffenherde. Das Bild hat Jennifer Hennig, 6. Klasse, ganz ohne Vorlage gemalt. "Zeichnen ist mein Hobby, ich habe es mir einfach vorgestellt. Wie bewegen sich Tiere, welche Haltungen haben sie?" Jennifer hat sicher gute Chancen auf eine Auszeichnung. Eine Fachjury wird jeweils ein Werk aus der Grundschule, der Sekundarstufe I und der Oberstufe prämieren. Dazu gibt es noch einen Publikumspreis. Die Auswahl wird nicht leicht fallen. Nicht weniger als 472 Werke stehen zur Auswahl. Alle Besucher sind aufgerufen, mitzumachen und den Publikumsliebling zu ermitteln. Bis zum kommenden Donnerstag, 23. November, ist die Ausstellung noch geöffnet.