Schuljahr 2006/07


Dieser Weg wird kein leichter sein...
Europaschule begrüßte neue Elftklässler in großer Wetten, dass ...' - Show

"Alles war minutiös geplant, und doch bleibt die Anspannung, bis der Schlussapplaus einsetzt", sagt die Deutschlehrerin und Tutorin einer der drei 12. Klassen Ruth Germershausen, die maßgeblich an der Programmgestaltung für die diesjährige Immatrikulationsfeier für die neuen elften Klassen an der Europaschule Storkow beteiligt war. Trotz der bedrückenden demografischen Entwicklung und heftiger Kämpfe um die verbliebenen Schüler, hat es die Europaschule wieder geschafft, genügend Schüler für einen neuen elften Jahrgang anzuziehen. Die Freude darüber spiegelte sich im Programm, wie auch in der Art der Darbietung wider. Immerhin knapp 40 Akteure auf der Bühne, dazu viele Helfer in den Bereichen Dekoration, Technik und Organisation, traditionsgemäß fast alle aus den 12. Klassen, machten aus diesem Anlass ein wahres Fest für die Sinne. Lob gebührt den Schülern für die pfiffige Idee, Romeo und Julia, den Erlkönig, den Zauberlehrling, fliegende Sportler, Nachrichten in sieben Sprachen, das russische Märchen vom Rübchen und natürlich Gesang im Rahmen einer "Wetten dass..." - Show zu präsentieren. Selbstverständlich war auch die Grundschule mit zwei Beiträgen vertreten. Musik mit Alltagsgegenständen und Antonia Pierke, Lena Krause und Louisa Handt mit ihrer, Girls Power' begeisterten die Zuschauer. Nicht wirklich als Gäste waren sie da, sind sie doch seit Beginn des Schuljahres schon Teil der Europaschule, weil sie nach dem neuen Schulkonzept der Stadt Storkow in den Räumen der Europaschule unterrichtet werden. Auch Schulleiter Ingolf Knobloch war begeistert: "Am meisten bewegt mich die Spielfreude der Schüler, wie sie in Rollen hineintauchen, die professionelle Vorbereitung und die richtige Mischung zwischen Ernst und Komik". Cornelia Schulze-Ludwig, die Vorsitzende des Bildungsausschusses war besonders angetan vom Engagement der Schüler. "Faszinierend war auch, dass in den einzelnen Beiträgen so viel vom Unterrichtsstoff dabei war". Das hören die Lehrer an der Europaschule sehr gerne, aber damit wollen sie sich nicht zufrieden geben. "Solche Veranstaltungen gehen weit über den originären Auftrag der Wissensvermittlung hinaus. Lediglich mit Sachwissen vollgepumpte Abiturienten werden von der Wirtschaft schon lange nicht mehr nachgefragt", sagt Elmar Darimont, ebenfalls Tutor einer 12. Klasse. "Wissen müssen wir auch vermitteln, aber dazu müssen wir Persönlichkeiten formen. Wenn so viele Schüler eine solche Show so bravourös über die Bühne bringen, dann macht das sie unglaublich stolz und selbstbewusst." Und Ruth Germershausen ergänzt: "Nicht überheblich sollen sie werden, aber ihre Stärken sollen sie kennen, und sie sollen lernen, diese Stärken gut zu verkaufen. Zudem schult Erarbeitung und die Aufführung eines solchen Programms die Teamfähigkeit und sie festigt den Zusammenhalt in der Gruppe". Unter den, 'Neuen' sind wie seit Jahren auch wieder 12 polnische Schüler. Das aufgrund der Konzeption und der problemlosen Integration in Brandenburg einzigartige deutsch-polnische Projekt ist damit ein prägender Bestandteil und nicht mehr wegzudenken aus dem schulischen Leben an der Europaschule. Dass diese Integration weitgehend reibungslos abläuft, liegt zum großen Teil am Engagement der Oberstufenkoordinatorin Bärbel Wünderlich, der es immer wieder gelingt, mit sehr persönlichem Einsatz Gasteltern für die polnischen Schüler zu finden. Bei ihnen bedankten sich die Schüler auch an diesem Abend mit einem sehr bewegenden Beitrag. Dazu die Bürgermeisterin Christina Gericke: "Das polnische Grußwort hat mich am meisten bewegt, das geht mir unter die Haut, weil es den Schülern aus dem Herzen spricht." Wenn einige Schüler am Ende sangen, "Dieser Weg wird kein leichter sein", dann sprachen sie so manchem Neuling der Oberstufe sicher aus dem Herzen, aber die Immatrikulationsfeier hat deutlich gemacht, dass sie in der Europaschule in guten Händen sind, und dass der Weg hier durchaus in die richtige Richtung führt.

Artikel aus MOZ von Elmar Darimont